Vor kurzem war mir die Ehre zuteil, bei einem besonderen Ereignis dabei sein zu dürfen. Und soetwas werde ich in meinem Leben vermutlich nicht mehr so oft miterleben dürfen. Wahrscheinlich war es das einzige Mal. Es war in gewisser Weise auf eine spezielle Art doch emotional und ergreifend. Meine Wenigkeit war eine von knapp 100 handverlesenen Personen, die diesem Event beiwohnen durften.
Es ging nach Frankreich, genauer gesagt – Saint Nazaire bei Nantes, in die Werft von STX France, wo MSC Cruises unter anderem eines der neuen Prachtstücke der Flotte bauen lässt – die Meraviglia.
Über Salzburg – München – Paris – Nantes, ging es für mich mit Air France nach Saint Nazaire. Da der Tag für mich in Salzburg schon mit Basic-Business begonnen hat, habe ich den Umweg über München genommen und bin nicht direkt von Wien geflogen. Spät abends sind wir dann in Saint Nazaire angekommen und nach dem üblichen Check von eMails und ob die Online-Welt eh noch steht, recht müde ins Bett gefallen. Unsere Gruppe hatte auch ein paar Nachtschwärmer – me NOT 🙂
Der Vormittag war uns vorbehalten – dafür danken MSC bestimmt alle nach der späten Ankunft im Hotel ausführlich ?. Zu Mittag ging es dann los: wir durften uns das Schiff ausführlich im Trockendock von oben, unten, links und rechts, aber auch von innen und außen ansehen. Für mich persönlich war dann zum Schluss das „von unten“. Unter so einem Schiff zu stehen vermittelt ein ganz eigenes Gefühl. Eigentlich ist „Schiff“ als Bezeichnung für diese Dimension schon irgendwie zu niedlich, da bräuchte es meiner Meinung nach schon einen weiteren Begriff.
Der Tag fand seinen Abschluss in einer schönen Zeremonie samt Show, die auf die regelmäßigen Cirque Du Soleil Shows an Board der MSC Meravigilia hindeuten sollte. Danach wurden wir eine Etage höher gebeten und wir könnten während des Dinners exklusiv dabei sein, als das Trockendock geflutet wurde – in Fachkreisen wird dies als „floating out“ bezeichnet. Dann war der Spuk für Tag 2 auch schon vorbei – ab ins Bett.
…hat bestimmt jeder der Gäste beim ersten Anblick im Kopf gehabt.
Tag 3 hat sehr, sehr, sehr früh begonnen. 5:30 Uhr glauben unsere Kollegen aus Deutschland, tatsächlich war es doch etwas später. Ja, unsere Nachbarn, wir haben sie eh lieb. ?
Aber wieso so früh aufstehen und schon im Bus sitzen? Das hat einfache Gründe: die MSC Meraviglia stand bisher im Trockendock, welches den Tag zuvor in unserem Beisein als ein Erlebnis, das man nur sehr selten hat, geflutet wurde. Aus diesem Dock soll sie in ein Becken mit gleichbleibendem Wasserstand übersiedelt werden, wo die restlichen Arbeiten dann fortgesetzt werden.
Und bei genau dieser Übersiedelung sollten wir dabei sein. Diese kann aber nur dann erfolgen wenn Flut herrscht, denn bei Ebbe wäre der Wasserstand zu gering. Somit war das Zeitfenster auch nicht endlos. Rückwirkend lässt sich sagen, es ist beeindruckend und schön zugleich, wenn man sieht, wie 7 Schlepper das Schiff – die MSC Meraviglia – in beinahe schon Millimeterarbeit von einem Dock etwa 500 Meter weiter in das nächste Dock begleiten. Wobei „begleiten“ ist genau genommen untertrieben, da die MSC Meraviglia zu diesem Zeitpunkt noch nicht aus eigener Kraft fuhr.
Während sich die Schönheit Meter für Meter ihren Weg in die vorübergehend neue Heimat bahnte, genossen wir beim Zusehen ein Champagnerfrühstück auf einem Begleitboot mit bestem Blick auf das einmalige und seltene Ereignis.
Danach war nicht mehr viel außer die Verabschiedung aller, denn groß war unsere handselektierte Gruppe ja nicht.
Fazit:
Nach der Besichtigung, der virtuellen Tour (dank Samsung) und dem Blick hinter die Kulissen, steht eines fest: Maßstäbe werden gesetzt.
PS: Betreffend des Zwischenstopps in Paris CDG am Rückflug; an diesem Flughafen hatte ich wieder einmal ein fast schon zu klischeehaftes Erlebnis. Nicht, das beim Flughafen schon beim Bau bzw. der vermutlichen Stück-für-Stück_Erweiterung offenbar nicht großartig mitgedacht wurde: wozu müssen Passagiere, die nur zum nächsten Anschlussflug müssen – egal ob anderes Terminal oder nicht – aus der Security-Zone raus, um dann nochmals durch die Security-Kontrolle geschickt zu werden? Kompletter Schwachsinn, wenn die Abflugzeit des zweiten Flugs knapp gesetzt ist. Und dem noch nicht genug, wird man rausgefangen, das Handgepäck ohne offensichtlichen Grund komplett gefilzt. Und es ist mir auch neu, dass ich „mein“ Gepäck nicht selbst ausräumen darf – aber mir solls Recht sein, wenn das Personal so gerne in meiner Schmutzwäsche wühlt. Was aber so garnicht geht: es handelt sich beim Flughafen CDG in Paris um einen internationalen Flughafen. Also habe ich das gute Recht, dass das Personal mit mir Englisch spricht. Denn ich gehe davon aus, dass man Deutsch in Frankreich wohl eher nicht sprechen wird. Soweit ich weiß, ist die international gültige Sprache im Flugverkehr eben Englisch. Bin ich das nächste Mal am Flughafen Paris CDG, werde kontrolliert und man spricht nicht Englisch mit mir und hantiert mit meinem Privateigentum sozusagen nach Belieben herum, werden wohl das betroffene Sicherheitspersonal und auch ich den Vorgesetzten besuchen, welchen ich dann sehr gerne über meine und seine Rechte aufklären werde.