Wer kann sich noch an die Zeiten erinnern, zu denen man mit dem Auto gute 1,5 Stunden schneller von Wien aus in Salzburg war, als heute mit Zug? Heute sind es mit dem Zug – ganz egal, ob mit der Westbahn oder dem Railjet – gerademal noch 2,5 Stunden. Eine wirklich angenehme Reisezeit, dafür kann man in der Zeit auch noch arbeiten – vorausgesetzt das WLAN im Zug spielt mit und man ist auf Internet angewiesen.
Zugegeben; ich reise sehr gerne und bin gerne unterwegs – war zu erahnen, oder. Aber ich fordere bei heutigen Preisen im Reise- und Tourismusbereich auch entsprechenden Komfort, sonst wird das ganze leider uninteressant und das Reisemittel 1. Wahl ist dann leider wieder das Auto.
The way to the destination
So also eines Nachmittags in Wien am Westbahnhof in die Westbahn gestiegen. Flott und im – Gott sei Dank – nicht überfüllten Zug geradewegs Richtung Salzburg Hauptbahnhof. Eigentlich ja nicht anders gewohnt in der Westbahn, ohne Probleme und Komplikationen in Salzburg angekommen. Service und Freundlichkeit an Board in der zweiten Klasse eigentlich genauso gut wie in der der Klasse „West Plus“, die der 1. Klasse bei den ÖBB entspricht.
On Location – in Salzburg
In Salzburg habe ich mich nach einer kleinen Runde zu Fuß und durch die Altstadt und den Schlossgarten Mirabell, dann im Cafe Sacher eingefunden. Meiner persönlichen Meinung nach, ja 3x schöner und mit mehr Stil als jenes gleichnamige in Wien. Zudem gibt es in Salzburg, da man nicht in Wien ist, die bekannte Wiener Mentalität unter Kellnern im Cafe nicht. Empfehle ich somit sehr gerne weiter – ist einen Besuch wert.
Back home
Spät aber doch, um knapp 22 Uhr stieg ich in Salzburg dann in meinen Zug retour. Es war dieses Mal „keine“ Westbahn. Verständlicherweise fährt die Westbahn um die Zeit nicht mehr. Auch für die ÖBB kann der Zug theoretisch kaum mehr wirtschaftlich sein, wenn sich je Waggon gerade einmal 4 Fahrgäste befinden. Aber als Fahrgast dankt man trotzdem für den Service.
Und ich war, den vielen Vorurteilen von Westbahn zu Railjet zum trotz, völlig überrascht, dass – wenn der Railjet leer ist – auch hier das WLAN sehr gut funktioniert. Sobald der Zug voll ist: auch hier totales „Versagen“ (siehe unser Erlebnis im Herbst Richtung Garmisch-Patenkirchen).
Zugegeben war es das erste Mal eine Reise mit der ÖBB, bei der ich, bis auf die Kleinigkeit, dass die Freundlichkeit des kontrollierenden Zugbegleiters bei Welten nicht an die der Westbahnmitarbeiter heran reicht, nichts auszusetzen hatte.